StadtRevue  2011-09

Vorgebirgsparkskulptur 2011

Diverse Medien. Diese Ausstellung hat die F. Köln im Jahr 2011. Umso mehr kann sich an einem solch raren Moment erfreuen: Die IG Kunst im Park lädt ein zur eintägigen „Vorgebirgsparkskulptur“. Zum elften Mal bereits inspirieren die charakteristischen Parkräume Zollstocks vier Künstler zu ortsbezogenen Arbeiten. 2011 hat das Kuratoren-Team Jens Reichert aus Freiburg und die drei Kölner Volker Saul, ralf Schreiber und Hans Peter Webel eingeladen. Eine gelungene Mischung aus Skulptur, Installation und Performance. Reichert, der Pappe zu Alltagsgegenständen wie Fernseher, Waschmaschinen, Lampen oder Waschbecken verarbeitet, realisiert einen imposanten Fünf-Meter-Turm im Staudengarten; auf dem Wasserbecken im Rosengarten wird Sauls 14 Meter lange, bedruckte LKW-Plane zum „Wasserläufer“. Schreiber lässt Klopfgeräusche eines Spechts durch den Park tönen und Hans Peter Webel bespielt den Immergrünen Garten – seine Skulpturen dienen ihm in stündlichen Performances zugleich als Kopfschmuck. Also: Vorsicht vor den freilaufenden Künstlern!

Vorgebirgspark, Eingang Kreuznacher Straße, SDo 11.09. 11-18 Uhr

von Marion Ritter

Kölner Wochenspiegel   (2011 – 09 – 21)

Ein schwimmender Teppich für einen Tag
Zum elften Mal „Kunst im Park“ im Vorgebirgspark

Zollstock/Raderberg (sb). Der Himmel war grau, es regnete in Strömen – ins Wasser fiel die diesjährige Aktion von „Kunst im Park“ dennoch nicht. Die Veranstalter nahmen es mit Humor: „Willkommen im Regenwald,“ begrüßte Jens Peter Koerver von der Interessengemeinschaft Kunst im Park die Besucher. Koerver führte zu Beginn der Veranstaltung mit einigen Erläuterungen in die Arbeiten der diesjährigen Ausstellung ein. Vier Künstler wirkten mit ihren unkonventionellen Skulpturen, Installationen und Perfomances an der Aktion mit: Jens Reichert aus Freiburg, Hans-Peter Webel, Volker Saul und Ralf Schreiber aus Köln. Ein Thema ist den Künstlern nicht vorgegeben, aber Bedingung ist, dass sie sich mit dem Charakterischen dieser speziellen Parkanlage auseinandersetzen und mit ihremKunstwerk auf die Eigenart dieses Gartenraums eingehen.

Jens Reichert hatte im Staudengarten einen imposanten, fast fünf Meter hohen, weißen Turm aus Wellpappe errichtet. Dieser hob sich markant von der grünen Wiese ab. Im Beckendes Rosengarten ließ Volker Saul einen langen, blau-grünen „Wasserläufer“ schwimmen, der mit schwarzen Formen versehen war, die an die Tiere, die in einem Teich leben, erinnerten. Ralf Schreiber hatte im Baumhof im Bereich der Tischtennisplatten ein akustisches Kunstwerk installiert mit dem Titel: Die „Fünf Spechte“. Die Klangmaschinen wurden mit Solarenergie betriebenund gaben in unregelmäßigen Abständen Geräusche von sich, die an seltsame Vogelrufe oder an das Klopfen von Spechten denken ließen. Im Immergrünen Gartenschließlich hatte der Künstler Hans-Peter Webel auf die vier vorhandenen Sockel „Schmuck“ platziert wie beispielsweise ein hutähnliches Objekt oder einen Kopfschmuck aus Auberginen und Möhren. Diesen „Schmuck“ legte er zu jeder vollen Stunde an und präsentierte ihn den Besuchern.

Die Kunstwerke und Installationen werden nur für diesen Park und nur für einen Tag erstellt und verwandeln den Park für einen Tag in einen Kunstgarten. Dieses Jahr fand die Veranstaltung zum elften Mal statt. Der Vorgebirgspark wurde zwischen 1909 und 1911 von dem berühmten Kölner Gartenbauer Fritz Encke geplant und gebaut und entsprach dessen Forderung an einen neuzeitlichen Park, weitestgehend benutzbar zu sein und viele Besucher aufnehmen zu können.