Stadt+Grün – September 2015, Patzer Verlag, Berlin – Hannover

KUNST IM PARK

Zum 16. Mal verwandelt sich der Kölner Vorgebirgspark in eine Galerie

An einem Sonntag im August wurde der Vorgebirgspark in Köln-Zollstock erneut zur Freiluftausstellung. Fünf Kölner Künstler zeigten Arbeiten, die sie speziell für den von Fritz Encke 1911 bis 1914 angelegten Park geschaffen hatten. Initiert wurde die für Besucher kostenlose Ausstellung bereits zum 16. Mal durch „Kunst im Park“, einer ehrenamtlichen Interessengemeinschaft, die der Kölner Kunstszene damit ein Forum im urbanen Raum geben will. Die eintägige Ausstellung unter dem Motto „Vorgebirgspark Skulptur“ war für die Besucher kostenlos. Finanziert wurde sie mit Hilfe des städtischen Kulturamtes und der örtlichen Bezirksvertretung Rodenkirchen sowie Sponsoren. Für die Künstler stellte die Auseinandersetzung mit der Gartenarchitektur Im Vorgebirgspark eine Herausforderung dar. Ihre Werke sollten in einen Dialog mit der Natur und der Parkgestaltung treten. Anja Hoinka verwendete für ihr Werk „blocco“ das für Garten-Skulpturen eher untypische Material Wellpappe und positionierte ihre Figuren auf einer Mauer, die den Rosen- vom Staudengarten trennt, und neben einer Treppe, die die beiden verbindet.

Dadurch erzeugt sie eine farbliche und strukturelle Beziehung zwischen den Skulpturen und den Architekturelementen des Parks.
Die vier weiteren Arbeiten im Park stammten von Claudia Larissa Artz („paradeisos“), Gereon Krebber /“Ovomutus“), Ines Hock („Be(e)Here) und Petra Siering („Schwimmende Steine“). Der 13 Hektar große Vorgebirgspark war der erste Volkspark in Köln. Die ursprünglich als Einzelanlage gebaute Grünfläche ist heute in den Grünzug Süd eingebettet, der den Inneren mit dem Äußeren Grüngürtel verbindet. Der architektonisch gestaltete Teil des Parks, der aus vier achsial angeordneten separaten Gärten mit unterschiedlichen Strukturen und Typographien besteht, lädt nach Meinung der Veranstalter regelrecht dazu ein, Skulpturen, aber auch ortsbezogene Installationen zu zeigen.
– brs –

Foto: Andreas Walther

Kölner Wochenspiegel – September 2015, Ausgabe Kölner Süden

Vergängliche Kunst

Einen Tag lang gab es Skulpturenkunst

Zollstck (tau) Bereits seit dem Jahr 1999 präsetiert die „interessengemeinschaft Kunst im Park“ Skulpturen im Vorgebirgspark. Diesmal fand das Event zum 15. Mal statt. „Durch die Idee,die Kunstwerke nur einen Tag zu zeigen, ist diese Veranstaltung ein Stück weit radikal und immer auch eine Herausforderung für die beteiligten Künstler“, berichtete Kurator Peter Lodermeyer.
Diesmal hatten sich fünf Künstler beteiligt. Claudia Larissa Artz, Ines Hock, Anja Hoinka, Gereon Krebber und Petra Siering zeigten ihre Arbeiten.
Die Begrüßung wurde von Reinhard Thon, IG Kunst im Park, und Christoph Schykowski, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Rodenkirchen vorgenommen. „Ich habe eine schlechte und eine gute Nachrichr.Die schlechte ist, es bleibt nass heute. Die gute ist, dass dennoch sehr viele Gäste gekommen sind“, begrüßte Thon die Gäste mit einer Prise Humor.Denn in der Tat war das Wetter nicht optimal, „doch das kennen wir schon, auch im letzten Jahr regnete es sehr“, gab auch Lodermeyer zu.

 

Ines Hock installierte ihr Projekt im Staudengarten des Parks

Die Seerosen von Petra Siering glichen schwimmenden Steinen.

 

 

Künstler und Gäste ließen sich jedoch nicht stören und genossen sowohl die spannende Einführung als auch die vielen Gespräche, die untereinander geführt wurden.
Gezeigt wurden dabei verschiedene, sehr lebendige Kunstwerke. So war etwa Bildhauer Gereon Krebber dabei, vor Ort ein großes Ei auszugraben. „Es könnte ein Blindgänger sein, das ist ja eine Spezialität in Köln“, scherzte der Künstler. Auch Sauriereier wären möglich oder gar ein verborgener Schatz – der Künstler überließ es den Besuchern, das Werk zu interpretieren.
Petra Siering hatte neben die Seerosen schwimmende Steine aus seche Matten auf dem Wasser installiert, Anja Hoinka zeigte Skulpturen aus Wellpappe, Claudia Larissa Artz widmete sich dem Thema Paradiesgarten, und Ines Hock installierte „Be(e) here“, eine Kombination aus Installation und Malerei. „Ich bin immer traurig, dass die Arbeiten nur diesen einen Tag gezeigt werden. Auf der anderen Seite wird es hierdurch besonders spannend“, stellte Margret Schirmer fest, die gemeinsam mit ihrer Freundin nun schon zum dritten Mal den Kunsttag in Zollstock besuchte.
Umfassende Informationen zu den Künstlern und auch den vorherigen Skulpturentagen im Park gibt es auf der Internetseite der IG unter
www.vorgebirgsparkskulptur.eu