Wie ein riesiges Zeichen aus einem unbekannten Alphabet, eine prägnante Formation aus Bändern in drei unterschiedlichen Breiten, aus Überkreuzungen, Abzweigungen, Gabelungen, ungefähr parallel ver-laufenden und in unterschiedlichen Winkeln aufeinander treffenden Bahnen bestehend, planvoll und präzise, aber auch willkürlich und frei von Logik oder Berechnung liegt es flach auf dem Rasen des Vorge-birgspark. Schon aus einiger Entfernung ist das intensive Magenta zu sehen zu sehen, wirkungsvoll ist der Kontrast zum umgebenden Grün. Die effektvolle Auslegeware für Messen und Veranstaltungen ist auf dem Rasen ausgebreitet, Innen- und Außen- raummaterialien, Artifizielles und Natürliches treffen in Rita Rohlfings Installationmappingthecity auf einer Fläche von 14 Metern Breite und 21 Metern Länge aufeinander.
Aus jeder Perspektive stellt sich der Zusammenhang von grünen Rasenflächen und magentafarbenen Teppichbändern anders dar, ergeben sich andere Verkürzungen, neue Formdetails. Lesbar im Sinne einer Entzifferung, einer signethaften Konstellation wird das Gebilde nicht. Auch gibt es keine Vorzugsblickrichtung. Von allen Seiten gleich schön erweist sichmappingthecity als offenes Gefüge, dem mittels bloßen Augenscheins keine feste Bedeutung zugesprochen werden kann, ohne dass sie auszuschließen wäre. Die zunächst dominierende Lesart als isoliertem Zeichen wird mit der Zeit von einer anderen Wahrnehmung abgelöst. Sie begreift die Bahnen als Ausschnitt aus einem größeren Ganzen, erkennt in ihnen assoziativ einen Wegeplan. Bestätigt wird diese Sicht vom Titelmappingthecity, in dem Karte und Kartographierung anklingen, ein urbaner Bezug hergestellt wird.