Vorgebirgsparkskulptur
Es ist jedes Jahr aufs neue amüsant und beeindruckend, wenn das Projekt Vorgebirgsparkskulptur mit großem Aufwand die Flüchtigkeit einer Eintagsfliege zelebriert. Einen einzigen Tag, von 11 bis 18 Uhr, dauert die Ausstellung – konsequent auf Vernissage geschrumpft, die aber auf sieben Stunden gedehnt, bei jedem (!) Wetter als Happening durchgezogen, da befragt doch mal jemand die gewohnten Formate. Dieses Jahr wurden vier Künstler eingeladen, Arbeiten für den Park zu entwickeln. Stefanie Klingemannlässt eine Gruppe von Sportlern auffällig-unauffällig eine Art Dauerperformance aufführen, die nebenbei die Eignung der Parkmöblierung (Bänke, Rankgerüste, leere Sockel etc.) für ertüchtigende Übungen unter Beweis stellt. Die solarbetriebene Klangarbeit Ralf Schreibers muss zwischen Zweigen und Ästen entdeckt werden (immer dem Schnarren, Schleifen, Rasseln, Klopfen, Zirpen nach …), ebenso Katrin Rabenorts verstreute Skulpturen und Objekte aus Kleidung, die den Park bevölkern: seltsame, schaurig-komische Gebilde entwickeln ein erzählerisches Moment. Zuletzt installiert Sebastian Dannenberg eine Malerei, die zugleich eine ortsbezogene Skulptur ist: monumental und zugleich, grundsätzlich und beiläufig.
Melanie Weidemüller
Vorgebirgspark / Zugang Kreuznacher Straße, 22.09., 11-18 Uhr