StadtRevue   2014 – 08

wir freuen uns auf
Vorgebirgsparkskulptur 2014
Wir sind Fans dieser Eintagsfliege: Mit professionellem Aufwand organisiert die IG Park jedes Jahr im Spätsommer die eintägige Ausstellung „Vorgebirgsparkskulptur“. Vier Künstler sind jeweils eingeladen, mit Skulpturen und Interventionen den Park in einen Kunstparcours zu verwandeln – das werden auch Julia Bünnagel & Patrick Rieve, Werner Haypeter, Waltraud Munz und Evamaria Schaller prächtig hinkriegen, prophezeit die Kunstredaktion.
Vorgebirgspark, Eingang Kreuznacher Straße, 31.8., 11-18 Uhr.

Kölnische Rundschau    (02. 09. 2014)

Mehr Aktion als Ausstellung

Die diesjährige „Vorgebirgspark Skulptur“ fiel zum Teil bewusst ins Wasser

Von Sandra Milden

ZOLLSTOCK Evamaria Schaller hat den Vorgebirgspark oft besucht. Die Performance-Künstlerin wollte im Vorfeld wissen, wie sich die Besucher durch den Park bewegen. Ihre vergängliche Kunst, so Schaller, sollte Elemente des Vertikalen, des Wassers und fliegende Elemente erhalten. Das Wasser wurde bei „Vorgebirgspark-Skulptur“ allerdings ein dominierendes Element, denn es regnete in Strömen. Vom Wetter unbeeindruckt, sprach Kulturamtsleiterin Barbara Foerster dann auch von einem „symptomatischen Regen“ für den künstlerischen Auftakt in den Herbst. Bereits seit 1999 wird die Kunstaktion im Vorgebirgspark von der „Interessengemeinschaft Kunst im Park“ einmal jährlich veranstaltet. Die IG ist ein Zusammenschluss von Kunstinteressierten und im Kunst-Betrieb Tätigen, die sich vor 14 Jahren zusammenfanden, um Kunst im öffentlichen Raum zu präsentieren. Sabine Müller, seit vielen Jahren ein Fan der eintägigen Kunst,war erstmalig in der Rolle als stellvertretende Bürgermeisterin des Stadtbezirkes Rodenkirchen vertreten und begrüßte die wasserfesten Kunstfreunde. Diese konnten dann auch den informativen Ausführungen des Kurators Dr. Peter Lodermeyer folgen, der nicht nur die diesjährigen Künstler vorstellte. „Ein radikaler künstlerischer Ansatz,der eine ganz andere Logistik erfordere“, beschied Lodermeyer der Veranstaltung im öffentlichen Raum.

Dabei hätten sich alle Künstler, Julia Bünnagel & Patrick Rieve, Werner Haypeter, Evamaria Schaller und Waltraud Munz auf die Idee des Volksparks eingelassen, der justament vor 100 Jahren nach den Plänen von Fritz Encke nach dreijähriger Planung fertiggestelt wurde. Der Vorgebirgspark weist einen architektonischen Gartenteil mit vier unterschiedlich gestalteten Räumen hinsichtlich Struktur und Typographie auf, welche von den Künstlern unterschiedlich bedient werden.

Manch ein Betrachter blieb skeptisch. Insbesondere bei der Installation der Künstler Bünnagel und Rieve, die unter der thematischen Zusammenfassung „the park is mine“ Picknickdecken auf der Wiese verstreut hatten und damit nach Ausführung Lodermeyers „das kleinste Modell einer Parkbesetzung“ darstellte.

„Was hat das mit Kunst zu tun?“, wunderte sich eine Dame dann auch bei der Performance von Werner Haypeter, der seinem Parkbereich ein „Mehr“ gönnte. Seine Zutaten waren drei mobile Outdoor-Tischtennisplatten, die die schon ergrauten Vorhandenen ergänzten, passende Spielsets, eine Slackline und ein Student der Soziologie, der Fragen beantwortete. Sollte sich das dem Betrachter dennoch nicht erschließen, so erfüllte diese Installation zumindest einen guten Zweck. Die mobilen Tischtennisplatten, die Haypeter durch einen Sponsor für seine Kunst nutzte, gehen an drei Jugendeinrichtungen in Köln und Bonn.