BILDERGALERIE

Klanginstallation

Lotus war der Titel einer Klanginstallation für ein Wasserbecken, die ich 1989 in der Akademie der Künste in Berlin erlebt habe.
Ich freue mich ganz besonders Ihnen heute eine weitere Arbeit für ein Wasserbecken – im Vorgebirgspark Köln – von Rolf Julius vorzustellen. Diese trägt den Titel „Für den Regen“.
Julius ist dem Kölner Publikum bereits durch seine Installationen und Performances – unter anderem im Japanischen Kulturinstitut, dem Kölnischen Kunstverein und der Moltkerei Werkstatt – bekannt.
Julius arbeitet mit natürlichen Klängen, die er aufzeichnet, elektronisch verändert, und dann als Ausgangspunkt (Ausgangsmaterial) für seine Installationen und Performances nimmt. Die Geräte, die er zur Bearbeitung der Klänge verwendet, sind ihm ausschließlich Arbeitsmittel und haben darüber hinaus keine Bedeutung für seine künstlerische Arbeit.
Entschiedenermaßen baut er seine Klanginstallationen häufig in und mit der natürlichen Umgebung auf, in Gärten oder Parks wie dem Rosengarten hier im Vorgebirgspark. Dabei ist es ihm wichtig, unsere Aufmerksamkeit gegenüber den Dingen die uns umgeben zu steigern. Julius schafft eine harmonische Verbindung von Natur und Kunst. Seine ersten Klangarbeiten datieren von Mitte der siebziger Jahre und seither ist es ein Kennzeichen seiner Arbeit, mit geringen Mitteln behutsam in die Natur einzugreifen, eine Einheit von Natur und Kunst zu erreichen und so den Innen- und Außenräumen eine neue Qualität zu verleihen.

Helga de la Motte-Haber bemerkt hierzu im Buch: SMALL MUSIC (GRAU) „Beachte, was Du schon immer gesehen, aber noch nie wahrgenommen hast. Dieser Gedanke spielt in vielen Arbeiten von Julius eine Rolle“. Nicht lautes Tönen ist seine Intention, sondern in der Stille zu lauschen, sich den kleinen, oft unbemerkten Veränderungen gegenüber zu öffnen, und dadurch zu einer bis dahin noch unbekannten Wahrnehmung zu gelangen. Das Zutrauen eines jeden Zuhörers zu seiner eigenen Sensibilität wird angesprochen und gestärkt.
Ebenso wie bei den Klängen, verhält es sich bei den visuellen Elementen der Installationen. Kleine Lautsprecher, verbunden mit dünnen, fast unsichtbaren Kabelverbindungen, dienen der Klangübertragung und sind gleichzeitig visuelle Elemente, die an Zeichnungen erinnern. Man wird in einen Zustand versetzt, in dem man glaubt, Musik zu sehen und eine Zeichnung zu hören. Julius selbst notiert zu diesem Phänomen: „Mit meinen Bildern schaffe ich einen musikalischen Raum. Mit meiner Musik schaffe ich einen bildnerischen Raum. Bilder und Musik sind gleichwertig. Sie treffen sich im Kopf des Betrachters und Zuhörers und ergeben in ihm etwas Neues.“
An dieser Stelle möchte ich alle, die an Julius‘ Werk interessiert sind, auf das umfangreiche und sehr informative Buch: SMALL MUSIC (GRAU), Kehrer Verlag Heidelberg, 1995, Herausgeber Bernd Schulz und Hans Gercke, aufmerksam machen.

VITA

Vita

1939—————geboren in Wilhelmshaven

1961-69———–lebt in Berlin

1961-69———–Kunststudium in Bremen und Berlin/Hochschule der Künste, Meisterschüler

1974—————beginnt mit Fotografie zu arbeiten

——————–Beschäftigung mit neuer Musik/Bildender Kunst

———————sporadische Foto-Körper-Aktionen wie

———————Rückenaktion‘ in der Galerie Giannozzo Berlin

1979—————endlose minimale Fotoreihen (Deichlinie, ——-

———————-Körperhorizont) und Musik für einen kleinen weißen

———————-Raum (erste Tonbandkomposition)

———————-beginnt mit Musikaktionen, hauptsächlich im

———————-Außenraum (Berliner Konzertreihe 1981, eine private

———————-Musikaktion in und für die Stadt Berlin),

———————-Klangobjekte, Arbeiten mit Räumen, Zeichnungen

ab 1982——-Tonbandkompositionen mit Buzzerinstrumenten und anderen elektroakustischen Elementen, Performances

1983-84———   PS 1-Stipendium, New York

1984————– Kunstfonds e.V.

1986————–Arbeitsstipendium des Senators für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

1991————–Japan Foundation Fellowship in Kyoto

1995————–Gastprofessur HfK Bremen

 

Adresse

Sarrazinstraße 10

12159 Berlin

zahlreiche Ausstellungen und Performances im In- und Ausland